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Hanskühnenburg
Waldgaststätte Hanskühnenburg
Die Waldgaststätte Hanskühnenburg hat schon eine lange Geschichte, wie die nachfolgende Zeittafel belegt. Der Ausbau des Aussichtsturms zur Wanderbaude ist seinerzeit vom Landkreis Osterode am Harz mit Unterstützung der Forstverwaltung und in Zusammenarbeit mit dem Harzklub erfolgt.
Der Acker ist mit 865 m ü. NHN der höchste Berg im Südharz. Als lang gestreckter Höhenzug erreicht er in seiner südwest-nordöstlichen Ausdehnung eine Länge von 13 km und in seiner west-östlichen Breite eine Tiefe von 2,5 km. Im Nordosten findet er im Bruchberg seine Fortsetzung. Da der Acker-Bruchberg-Höhenzug die Oberharz-Hochfläche um mehr als 300 m überragt, ist er für die meist aus Westen kommenden Wolken die erste Barriere, an der sie sich ausregnen – über 1500 mm Niederschlag fallen hier im Jahr. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in dieser Höhenlage nur 4°C. Der Winter ist hier oft sechs Monate lang und die Vegetationszeit entsprechend kurz.
Das Acker-Bruchberg-Massiv besteht aus oberdevonischen bis unterkarbonischem, hellgrauem Acker-Bruchberg-Quarzit, der sehr hart und basenarm ist und nur flachgründig verwittert. Das Ursprungsgestein war reiner Sand, der vor ca. 340 Mio. Jahren durch Erdbeben und untermeerische Rutschungen in eine Tiefseerinne verfrachtet und abgelagert wurde. Der Verlauf der damaligen Tiefseerinne entspricht dem Verlauf des heutigen Acker-Bruchberg-Höhenrückens.
Viele Felsen und Geröllhalden wie z.B. die Hanskühnenburgklippen durchbrechen seine mäßig geneigten Hänge. Das raue Klima lässt auf dem armen Boden nur das Wachstum von Fichtenbeständen zu, deren Kronen durch starken Raureif- und Schneebehang immer wieder ausbrechen. Die Acker- und Bruchbergmoore gehören zu den wertvollen Oberharzer Hochmooren, die heute vollständig im Nationalpark Harz liegen. Auch der Wald auf dem Acker darf sich künftig hier im Nationalpark Harz entsprechend seiner natürlichen Entwicklung ohne wirtschaftliche Nutzung wieder frei entwickeln. Er verhindert durch seine Bodendurchwurzelung Erosionsschäden wie Bodenabtrag.
Der Westabhang des Ackers und auch der südliche Teil sind noch großflächig mit gleich alten Fichtenbeständen aus der Zeit der Forstwirtschaft bestockt, die zum Fast hin ihre Gleichmäßigkeit verlieren und an vielen Stellen durch Windbruch, Blitzschlag und Schneebruch aufgelockert sind.
Nur wenige Waldpflanzen wie Heidelbeere, Wolliges Reitgras, Sauerklee, Siebenstern, Rippenfarn und Moose begleiten die Fichte in diese rauen Hochlagen. Auch nur wenige Tierarten behaupten auf dem Acker ihren Lebensraum. Der Rothirsch nutzt die Ruhe der Berglandschaft und verlässt sie bei Wintereinbruch wieder. Im Schnee lassen sich Fuchs, Baummarder und Wildkatze fährten, während im Sommer Vögel wie Ringeltaube, Specht, Tannenhäher, Kreuzschnabel, Meise, Kleiber und die Eule ihrem Brutgeschäft nachgehen.
Über 120 Jahre Geschichte
1784 Goethe besucht den Hanskühnenburgfelsen aus geologischem Interesse im Zuge seiner 3. Harzreise
1889 Errichtung eines Aussichtsturms aus Holz ca. 320 m westlich der Felsengruppe
1913 Neubau des Aussichtsturms aus Quarzitstein als Jubiläumsgabe des Harzklub-Zweigvereins Hannover anlässlich seines 25-jährigen Bestehens
24.5.1914 Feierliche Einweihung des Turms
1919/1920 Zerstörung und Ausplünderung des Turms
1924 Instandsetzung und Ausbau des Turms zur Wanderherberge, Einzug eines ständigen Wärters
1945/1946 Zerstörung und Ausplünderung des Turms
1949 - 1951 Instandsetzung und Einrichtung des Aussichtsturms als Wanderbaude
13.5.1951 Einweihungsfeier anlässlich der Wiedereröffnung der Hanskühnenburg
23.6.1974 Feier des 85-jährigen Bestehens der Hanskühnenburg zum „Tag der Harzlandschaft“
1975 Abschluss der Sanierung und baulichen Erweiterung
1970er Jahre Waldsterben auf dem Acker, intensive öffentliche Diskussion – die Hanskühnenburg wird bundesweit bekannt
1976 Einrichtung der Ackerloipe
1994 Ausweisung des Nationalparks Harz in Niedersachsen
2006 Nationalparkfusion
- Waldgaststätte Hanskühnenburg. Foto: Katja John, Nationalpark Harz
Lage von Hanskühnenburg


Hanskühnenburg 1
37412 Herzberg am Harz