Brügmanschacht
Die Geschichte des Brügmanschachtes
Die Geschichte der ältesten befahrbaren Kaligrube der Welt beginnt am 01. Mai 1893 mit dem Abteufen des Schachtes I (Brügmanschacht). Rund zwei Jahre später war man bei der Endteufe 670 Meter unter der Erde angelangt. Fast 100 Jahre lang währten der Abbau des „Weißen Goldes“ und seine Verarbeitung zu Kalidüngemitteln. Bis zu 2,5 Millionen Tonnen betrug die jährliche Förderung. Die weithin sichtbare Abraumhalde lässt erahnen, welche riesigen Hohlräume in einer Tiefe von 700 bis 1.050 Metern unter der Erde entstanden sind. Das weitverzweigte Netz unterirdischer Stollen hat eine Dimension, die mit dem Straßennetz der Stadt Erfurt vergleichbar ist. Die endgültige Einstellung der Kaliproduktion erfolgte am 21. Juni 1991.
Was erwartet den Besucher?
Unter Tage angekommen besteigen Sie LKWs und nehmen an einer etwa zweistündigen rasanten Tour durch das Salzlabyrinth teil. Geführt von erfahrenen Bergmännern, machen Sie Halt an der 52 Meter langen Salzrutsche, dem Laugensee, der Sie zu einer Kahnfahrt einlädt, dem Bergwerksmuseum, dem 1906 eingeweihten Festsaal und dem 2001 errichteten Konzertsaal.
Die Salzrutsche
Die Überwindung von Höhendiff erenzen für Mensch und Material wurde schon im historischen Bergbau über Rutschen oder ähnliche schiefe Ebenen realisiert. Gerade im trockenen Salzbergbau ist das eine einfache Methode, um von einem Abbauniveau auf ein tiefergelegenes Niveau zu gelangen. Zum Schutz des bergmännischen Gesäßes wurde das so genannte „Arschleder“ eingeführt. Es besteht aus einem derben Leder, welches, um die Hüften und nach hinten gebunden, unter anderem das Hinterteil schützt. Aus dieser Tradition heraus und bei der heutigen Begeisterung für Rutschen aller Art, hat die Erlebnisbergwerk-Betreibergesellschaft mbH eine Touristenrutsche im untertägigen Salzbergwerk in etwa 670 Metern Tiefe errichtet.
Aus- und Einlauf der Rutsche sind mit Edelstahlsegmenten ausgelegt. Die eigentliche Rutsche besteht aus einem kreisrunden Bohrloch mit einem Meter Durchmesser im Steinsalz (NaCl). Das Bohrloch weist ein Gefälle von 40 % auf und ist ca. 52 Meter lang. In vier Sekunden werden die ca. 28 Höhenmeter überwunden. Überwacht und gesichert wird das Rutschen durch eine abstandsregelnde Ampelanlage, Sprechverbindung sowie eine Kameraüberwachung des erleuchteten Auslaufbereiches. Als Rutschunterlage werden zum Schutz der Bekleidung und entsprechender Körperteile „Arschleder“ ausgeteilt. Auf diesem, aus einem lederbesetzten Fuß bodenmatte bestehenden Arschleder, wird dann die Fahrt durch die Rutsche durchgeführt. Rutschen muss natürlich nicht jeder, der an der Führung teilnimmt. Aber auch beim Zusehen, ob nun am Einlauf oder am Auslauf, kommt viel Freude auf.
Das besondere Erlebnis!
Neben touristischen Führungen fi nden das ganze Jahr über kulturelle Veranstaltungen, Familienfeiern, Hochzeiten, Tagungen, Events und Betriebsausflüge in ungewöhnlicher Kulisse statt.
Der Konzertsaal, in dem bis zu 340 Personen Platz finden, wird oft zur Bühne für Musiker und Kabarettisten aus der ganzen Welt. Aufwendig in den Berg gefräst, fasziniert dieser Saal nicht zuletzt durch seine vorzüg liche Akustik und schlichte Schönheit.
Doch auch für Sportbegeisterte ist die Kaligrube immer eine Reise wert. Ob Down-Hill-Rennen, Mountainbike- Rennen, Crosslauf oder der jährlich stattfi ndende Kristall- und Marathonlauf – die Sportfans, die eine besondere Herausforderung suchen, kommen hier auf ihre Kosten. Wer das etwas kleinere, sportliche Abenteuer bevorzugt, kann eine Runde Kegeln oder am Amateur- Radfahren teilnehmen. Catering ist auf Anfrage möglich.
Für alle, die sich die Teilnahmen an einem Profi rennen nicht zutrauen, aber trotzdem einmal in der Atmosphäre des Bergwerkes Fahrrad fahren möchte, bietet das Erlebnisbergwerk geführte Touren an. Dazu können Sie sich unter Tage ein Fahrrad mit Helm ausleihen. Ein Bergwerksmitarbeiter begleitet Sie mit seinem Fahrzeug. Dabei wird um eine vorherige Anmeldung gebeten, außerdem ist eine Gruppenstärke von mindestens zehn Teilnehmern erforderlich. Dabei werden Sie in 670 Metern Tiefe eine Temperatur von 26°C, 30% Luftfeuchtigkeit und Steigungen von bis zu 23% bewältigen müssen.
Öffnungszeiten
Mo ist Ruhetag
Di – Fr 11 und 14 Uhr
Erwachsene € 20
Kinder € 15
Sa 10 und 14 Uhr
Erwachsene € 25
Kinder € 20
So 11 Uhr
Erwachsene € 25
Kinder € 20
Radtouren nur am Wochenende p.P. € 33
Mit Voranmeldung, Kinder ab 10 Jahre.

