Glas- und Hüttenmuseum Wieda
Glashüttenwesen / Bergbau und Verhüttung
In der Abteilung Glashüttenwesen wird die 100-jährige Glashüttentradition im Wald bei Wieda aufgezeigt. Im Mittelpunkt steht die „Weinglashütte“ in der Glasmachersiedlung „Westerwieda“. Zum „Fundkomplex Weinglashütte“ gehören vielfältige Bodenfunde vom Hüttenplatz der Weinglashütte, die Einblicke in die Arbeit und das Leben der Glasmacher im Wald gewähren.
Im Themenbereich „Arbeit in der Weinglashütte“ werden die Rohstoffe für die Glasherstellung, das Glasmacherhandwerk sowie die verschiedenen Gefäßformen der Glasproduktion präsentiert. Neben Gebrauchsglas wurden besonders hochwertige Gläser für gehobene Ansprüche hergestellt. Im Themenbereich „Wohnen in der Glasmachersiedlung“ werden reichbemalte Renaissance-Keramik (Schüsseln, Teller und Töpfe), Gebrauchskeramik aus dem Küchenbereich, Steinzeug, eiserne Gegenstände sowie Kinderspielzeug und Kleinobjekte (Schmuck, Bronzefragmente und Tonfiguren) ausgestellt. Anhand der Zierkeramik aus den unterschiedlichsten Herstellungsgebieten lassen sich vielfältige Beziehungen der Glasmacherfamilien zum hessischen, thüringischen und sächsischen Raum feststellen. Einige Inhalte des Themenbereichs „Wohnen in der Glasmachersiedlung“ können erst in der Ausbaustufe II dargestellt werden. Die Ausstellung hat nicht nur einen regionalen Bezug, sondern ist auch überregional in der allgemeinen Glashüttenforschung von Bedeutung.
In der Abteilung Bergbau und Verhüttung geht es um die museale Darstellung der Wiedaer Eisenhütte, ihrer Rohstoffquellen (Bergbau, Köhlerei) und ihrer Anschlussbetriebe sowie der Zinnoberzeche. Im Mittelpunkt der Abteilung Bergbau und Verhüttung steht die Wiedaer Eisenhütte:
• ihre historische Entwicklung,
• die Produktionsanlagen und Produktionsmittel
• sowie die Produkte, vor allem der Eisenkunstguss und die Öfen und Herde.
Zugeordnet werden in der Ausbaustufe II die Zulieferbereiche (Bergbau auf Roteisenstein, Köhlerei), die Anschlussbetriebe (Hammerhütten, Zainthütte, Schmieden), das Transportwesen und der Versorgungsbereich für die Bevölkerung. Dargestellt werden hierbei auch der Zinnoberbergbau sowie –in knapper Übersicht– die geologischen Bedingungen im Südharzraum. Ein Inforaum soll mit Text- und Bildtafeln sowie einer Multimedia-Ecke prägnante Kurzinformationen über die Ortsgeschichte und -entwicklung sowie über die verschiedenen thematischen Bereiche des Museums geben. Das Wiedaer Glas- & Hüttenmuseum soll Ausgangspunkt für Exkursionen ins ehemalige Bergbaurevier um Wieda (Kastentaler Revier, Silberbach), zu den Relikten der Eisenhütten sowie zu den Glashüttenplätzen sein.