Lehrbergwerk Grube Roter Bär
Die Grube Roter Bär im Osten des Sankt Andreasberger Silbererzrevieres erlebte verschiedene Nutzungen. Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis 1866 wurde in ihr Brauneisenstein abgebaut. Als Zeugnis des Eisenerzabbaus liegt eine zugängliche Grube vor. Nach 1924 wurde die Grube auf Blei, Kupfer, Zink, Arsen, Antimon, Kobalt, Nickel u. a. untersucht. Im Jahre 1931 entstand im Tagesstollen der Grube das erste Besucherbergwerk im Harz für zwölf Jahre. 1946-49 erfolgten weitere Untersuchungen; dieses Mal auf Tonstein. Nach dem Ausbau der Grube Samson zum Bergwerksmuseum in den 1950er Jahren verfiel die Grube als einmaliges Zeugnis des früheren Eigenlehnerbergbaus.
1988 war die Grube dann auf Grund mehrerer Verbrüche nicht mehr zugänglich. Mit der Gründung der Arbeitsgruppe Bergbau wurde mit Sicherungs- und Aufwältigungsarbeiten (Ausgrabungsarbeiten) begonnen. Dadurch ist die Grube vorläufig vor dem Verfall gerettet und kann nun wieder mit Besuchern auf 200m Länge begangen werden. Dieser Bereich soll noch ausgeweitet werden, weil noch weitere 600m Strecke mit interessanten geologischen Aufschlüssen offen stehen und hinter Verbrüchen weitere Strecken verborgen sind.
Seit 1990 finden im Tagesstollen der Grube Roter Bär regelmäßig Führungen statt. Anders als in „normalen“ Schaubergwerken ist die Grube nicht ausgeleuchtet, jeder Gast muss sich dem Bergwerk anpassen und sich mit Gummistiefel, Helm und Akkukopflampe ausrüsten. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe vermitteln Bergbau „live“, zum Anfassen und Mitmachen.
Führungen sind von April bis Oktober immer samstags um 14 Uhr. Gruppenführungen nach Voranmeldung auch während der Woche.