Wandern am Grünen Band
"Ein beeindruckendes Stück Natur, das immer kleiner wird", so lautet Fazit der Wanderung der Gesellschaft zur Förderung des Biosphärenreservats Südharz e.V., die jüngst am Grünen Band zwischen Walkenried und Ellrich stattfand.
Mit über 30 Personen sehr gut besucht, führte die Tour vom Walkenrieder Bahnhof bis zur Kuppe des Röseberges durch Wasser- und Schilfbiotope, karge Felsen, kühle Buchenwälder und schmetterlingsreiche Blumenwiesen. "In nur 15 Minuten kann man eine unglaubliche Vielfalt an Lebensräumen durchwandern, das macht den speziellen Reiz dieser Gipslandschaft aus", so ein Teilnehmer.
Betroffen zeigten sich die meisten Wanderer, die überwiegend aus den Landkreisen Nordhausen und Osterode kamen, über die schon deutlich sichtbaren Steinbrüche im westlichen Röseberg. Wie ein Vertreter der Abbaufirma erläuterte, ist auch der Abbau des östlichen Röseberges zeitnah geplant, was eine Grenzstreifenwanderung hier für die Zukunft unmöglich machen würde. "Dabei fanden die Blütenwiesen am Kolonnenweg auf der Rösebergkuppe größtes Interesse", so Ursula Schäfer von der GFB. "Durch die Pflege mit Schafbeweidung haben sich diese Schmetterlingslebensräume in den letzten Jahren hervorragend entwickelt". Fast eine Stunde erläuterten Naturkenner aus der Region hier die Pflanzen- und Tierarten. Jedoch auch hier ist nicht klar, wie lange Kaisermantel und Golddistel noch zu bewundern bleiben, denn auch in die Kuppe des Röseberges, die zu Thüringen gehört, schieben sich vom Westen her schon Gipssteinbrüche.
Die GFB führt regelmässig auf Wanderungen durch die Karstlandschaft im Südharz, um auf Naturschönheiten, Modelle für naturverträgliche Nutzung und auf Gefährdungen hinzuweisen. Die Karstlandschaft im Südharz ist als "Biosphärenreservat" vorgeschlagen, d.h. als eine Region, in der ein Leben und Arbeit des Menschen im Einklang mit der Natur vorgeschlagen und finanziell gefördert wird.